Riester - Spielfeld für Ahnungslosigkeit und Missverständnisse
Zugegeben: Das Thema Riester-Sparen hat der Gesetzgeber ziemlich kompliziert gemacht. Aber auch ziemlich gut. Schade, dass es so selten verstanden wird. Und ebenfalls schade, dass viele Medienvertreter mit "Riester-bashing" offenbar mehr Aufmerksamkeit erzielen als mit positiven Artikeln. Dazu gehört lediglich ein wenig Finanzmathematik und die Kenntnis typischer Kundenszenarien.
Die wenigen Grundregeln: "Riestern" ist immer Altersvorsorge. Wohnriester sollte man ganz schnell vergessen. Riestern ist keine zusätzliche private Altersvorsorge, sondern gleicht lediglich die negativen Effekte aufgrund Minderungen und Besteuerungen der gesetzlichen Rente aus. Und wird dafür vom Staat erheblich gefördert. Sobald die Laufzeiten es hergeben (> 20 Jahre), ist die fondsbasierten Rentenversicherung das Riester-Produkt erster Wahl. Mit moderaten Kosten und guten Fonds, anfänglich möglichst ETFs.
Dann ergeben sich für übliche Szenarien - monatlicher Eigenbeitrag von 50 Euro und jährliche Zulagen von 600 Euro (für 1,5 Kinder und einen selbst) bei 30 Jahren Laufzeit erfreuliche Renditen von über 7 %. Trotz Beitragsgarantie, und selbstverständlich nach Kosten. Und wer im Alter dann erkennbar Steuern auf seine Riester-Rente zahlt, hat schon mal ein Problem weniger: Er leidet nicht unter Altersarmut.
Riestern eignet sich für Sparer mit Kindern. Wegen der Zulagen. Und für alle Gutverdiener. Wegen des erheblichen Steuervorteils. Und kann sich damit den typischen Erwerbsbiographien von Frauen wunderbar anpassen. Riestern ist kein "Arme-Leute-Produkt": Ein Großteil der Riester-Förderung kommt den Gutverdienern zugute, aufgrund der hohen Steuervorteile. Das gefällt manchem mit etwas linkerer Gesinnung nicht. Dafür unseren Kunden umso mehr.
Ihr Peter Kunath